Herz-Kreislauf-Erkrankung

Warum Dialysepatienten ein Risiko haben

Mit einer chronischen Nierenerkrankung unterliegen Sie einem erhöhten Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie auf sich achtgeben, Ihre Arzttermine wahrnehmen und die Anordnungen Ihres Arztes befolgen. Ein Grund für das erhöhte Risiko ist, dass Diabetes und Bluthochdruck – zwei Erkrankungen, die unkontrolliert die Blutgefässe schädigen können – zwei der Hauptursachen für eine chronische Nierenerkrankung sind.

Im Allgemeinen kann eine Nierenschädigung auch zu Bluthochdruck führen, einem Risikofaktor für die Herz-Kreislauf-Erkrankung. Andere häufige Komplikationen einer chronischen Nierenerkrankung, die auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, können hohe Homozystein- und Kalziumphosphatwerte sowie Anämie sein. Da diese Erkrankungen oft mit einer Nierenerkrankung einhergehen, ist es besonders wichtig für Sie, den von Ihrem Arzt ausgearbeiteten Behandlungsplan zu befolgen.

Bluthochdruck

Bluthochdruck oder Hypertonie wird oft als «leiser Killer» bezeichnet. Dieser Beiname ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass viele Menschen an Bluthochdruck leiden, ohne dass sie Symptome wahrnehmen. Zwei Zahlen machen eine Blutdruckmessung aus: der systolische Druck, die erste Zahl, die den Druck wiedergibt, wenn das Herz schlägt, und der diastolische Druck, die zweite Zahl, die den Druck wiedergibt, wenn das Herz sich in der Entspannungsphase befindet. Bei Menschen mit einem hohen Blutdruck fliesst das Blut mit einem höheren Druck durch die Blutgefässe. Als Folge werden die Blutgefässe im Laufe der Zeit geschädigt, wodurch die jeweilige Person einem höheren Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko ausgesetzt ist. Ihr Arzt überprüft regelmässig Ihren Blutdruck, um sicherzustellen, dass er innerhalb eines normalen Bereichs bleibt. Dadurch wird Ihr Risiko für Komplikationen verringert.

Atherosklerose, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall

In einfachen Worten erklärt ist Atherosklerose die Verhärtung von Arterien, den Blutgefässen, die das Blut vom Herzen in den Rest des Körpers befördern. Fettablagerungen, die als Plaques bekannt sind, sowie Mineralablagerungen führen dazu, dass die Arterien verhärten. Dadurch nimmt die Blutmenge, die zum Herzen fliesst, ab. Ein Herz, das zu wenig Blut bekommt, kann Symptome wie Brustschmerzen hervorrufen oder einen Herzinfarkt verursachen. Eine Verhärtung der Arterien ist auch die Hauptursache für die koronare Herzkrankheit. So wird jede Erkrankung bezeichnet, bei der eine Verstopfung oder Verengung zu einem verminderten Blutfluss zum Herzen führt. Wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird oder wenn ein Blutgefäss platzt, kann die Folge ein Schlaganfall sein, bei dem eine sofortige medizinische Versorgung erforderlich ist.

Wodurch wird eine Herz-Kreislauf-Erkrankung verursacht?

Wie bei vielen anderen Erkrankungen sind die Ursachen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vielfältig und können je nach Person unterschiedlich sein. Zu den häufig vorkommenden Risikofaktoren zählen schlechte Ernährung, Fettleibigkeit, Rauchen, Stress und mangelnde Bewegung. Daher ist eine gesunde Lebensführung so wichtig. Um Sie dabei zu unterstützen, Ihr Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung aktiv zu senken, wird Ihnen Ihr Arzt ggf. zu einer ausgewogenen, natriumarmen Ernährung raten und Ihnen empfehlen, abzunehmen, mit dem Rauchen aufzuhören, sich mehr zu bewegen und einen besseren Umgang mit Stress zu finden. Solche Veränderungen können zunächst eine Herausforderung darstellen, sind aber gut für Ihr Herz-Kreislauf-System, Ihre Nieren, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden im Allgemeinen.

Behandlung von Menschen mit chronischer Nierenerkrankung

Wie zuvor erwähnt, wird Sie Ihr Nephrologe regelmässig überwachen und auf Anzeichen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung untersuchen. Dafür wird er unter anderem Ihren Blutdruck messen und Ihnen Blut abnehmen, um Sie auf Anämie zu untersuchen. Wenn es angezeigt ist, wird Ihr Arzt einen individuellen Behandlungsplan für Sie entwickeln, der unter anderem Medikamente zur Senkung von hohem Blutdruck oder hohen Cholesterinwerten enthalten kann. Sonstige Ungleichgewichte oder Mängel, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedeuten wie hohe Kalzium- oder Phosphatwerte werden ebenfalls überprüft und behandelt. Wenn Sie auch Diabetes haben, wird die Kontrolle Ihres Blutzuckers ein wesentlicher Bestandteil zum Schutz Ihres Herz-Kreislauf-Systems und Ihrer Nieren sein.

Da die Lebensmittel, die Sie täglich zu sich nehmen, auch einen direkten Einfluss auf Symptome einer Herz-Kreislauf-Erkrankung haben können, wird Ihr Nephrologe zudem dafür sorgen, dass Sie einen Ernährungsberater aufsuchen, der auf die Behandlung von Nierenerkrankungen spezialisiert ist. Gemeinsam werden Sie einen nährstoffreichen und dennoch schmackhaften Ernährungsplan entwickeln, der Ihnen dabei hilft, sich besser zu fühlen und Sie bei bester Gesundheit zu halten. Denken Sie daran: Das A und O für ein gutes Leben mit Dialyse und einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ist, die Empfehlungen Ihres Arztes und Ihres Ernährungsberaters zu befolgen und gut auf sich zu achten. Dies ist der Schlüssel zur Verbesserung Ihres persönlichen Erfolgs und Ihrer Lebensqualität im Allgemeinen.

 

Dialyse und Herz-Kreislauf-Erkrankung

Neben einer Veränderung Ihres Lebensstils, der Einnahme Ihrer Medikamente und der Berücksichtigung Ihres Ernährungsplans gibt es bestimmte Dialysetypen – wie beispielsweise High-Flux-Dialyse oder HighVolumeHDF® – die zusammen mit einem Flüssigkeitsmanagement gezeigt haben, dass einige der im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftretenden Komplikationen eingeschränkt werden konnten. Fresenius Medical Care hat sich bewusst zur Aufgabe gemacht, allen Patienten bei der Dialysebehandlung Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, mit denen die Entwicklung und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden können. Sprechen Sie alle Fragen, die Sie zu Ihrer persönlichen Situation haben, bei Ihrem nächsten Termin mit Ihrem Nephrologen an.

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